„Durch die sich entspannende Corona-Lage ist auch beim DRK in dieser Hinsicht wieder etwas mehr Normalität eingetreten. Diese währte aber nicht lange, denn mit Ausbruch des Angriffskriegs in der Ukraine galt es, den von dort flüchtenden Menschen schnellstmöglich zu helfen und die Kommunen dabei zu unterstützen. Im Herbst 2022 haben wir und die Ortsvereine uns außerdem auf die drohende Energiemangellage vorbereitet – hier blieb der Ernstfall zum Glück bislang aus. Langeweile kommt beim DRK jedenfalls nie auf; immer wartet schon die nächste Herausforderung auf unsere Haupt- und Ehrenamtlichen“, so Dr. Martin Horchler als kurzes Blitzlicht im Jahresrückblick.
Mit seinen 11.500 Mitgliedern, davon 1.800 Aktive, ist der DRK Kreisverband einer der größten Vereine in Siegen-Wittgenstein. Landrat Andreas Müller, Präsident des DRK Kreisverbandes, weiß um die große Vielfalt innerhalb der Rotkreuzgemeinschaft: „Bei uns im Kreis Siegen-Wittgenstein engagieren sich mehr als 1.800 Menschen ehrenamtlich für das DRK – neben Beruf, Studium oder Schule. Es sind Menschen unterschiedlichen Alters und Geschlechts, unterschiedlicher Hautfarbe, Religion und mit ganz unterschiedlichen Lebensgeschichten. Eines haben sie jedoch alle gemeinsam: Sie helfen Menschen in Not und unterstützen bei den vielfältigen Aufgaben des DRK. Ohne diesen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag könnte die Rotkreuzarbeit, wie wir sie schätzen und brauchen, nicht stattfinden.“
So vielfältig wie die Menschen, die sich im Roten Kreuz in Siegen-Wittgenstein engagieren, so vielfältig sind auch die Angebote des DRK vor Ort, die sich immer an den aktuellen Bedarfen orientieren. Von Unterstützung bei der Blutspende, im Kleiderladen, im Besuchsdienst oder bei den vielen Sanitätsdiensten im Rahmen großer Veranstaltungen und Events – die Einsätze der Ehrenamtlichen sind breit gefächert. Dafür bedankte sich Bürgermeister Steffen Mues in seinem Grußwort ganz besonders: „Jetzt beim Stadtfest waren 300 DRKler ehrenamtlich im Einsatz, um im Rahmen des Sanitätsdienstes für die Sicherheit der 100.000 Besucherinnen und Besucher zu sorgen. Das ist eine ganz wichtige und verantwortungsvolle Aufgabe. Ich habe höchsten Respekt davor und danke ihnen, dass sie einen großen Teil ihrer Freizeit dafür investieren – damit alle Teilnehmenden dort, aber auch bei anderen Großveranstaltungen wie Siegtal Pur, dem Firmenlauf und den vielen weiteren Events, entspannt feiern und genießen können.“
Die Rotkreuzarbeit in Siegen-Wittgenstein wird gestützt von den fast 900 hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die auf den Rettungswachen, in der Pflege, in den Kindertagesstätten, im Ausbildungszentrum und in der Verwaltung tätig sind. Rund 39.000 Einsätze haben 2022 im Bereich Rettungsdienst/Krankentransport stattgefunden. 580 Erste-Hilfe-Kurse hat der DRK Kreisverband im vergangenen Jahr durchgeführt. In den 20 DRK-Kitas im Kreis Siegen-Wittgenstein werden 880 Plätze zur Verfügung gestellt, davon 222 für Kinder unter 3 Jahren. 24.200 Essen wurden 2022 im Menüservice ausgefahren. 1.200 Seniorinnen und Senioren im Kreis nutzen ein Hausnotruf-Gerät des DRK. Fast 60.000 Fahrten führte der DRK-Fahrdienst im Rahmen der Personen- und Krankenbeförderung im Jahr 2022 durch.
Mit der Beratung für Geflüchtete, die im Auftrag der Stadt Siegen seit 1. August in Kooperation mit dem Caritasverband Siegen-Wittgenstein durchgeführt wird, hat das DRK ein neues Angebot im Portfolio. Damit möchte das DRK geflüchtete Menschen und Ayslbewerber:innen dabei unterstützen, sich bestmöglich in Siegen einzuleben. Mit zwei festen Beratungsbüros in Siegen und in Geisweid sowie aufsuchender Beratung bieten DRK und Caritas geflüchteten Menschen flexible und bedarfsgerechte Begleitung bei den ersten und den weiteren Schritten in Siegen. Das Angebot wird erweitert um diverse Freizeitaktivitäten, insbesondere für Kinder und Familien, in der Durchführung hauptamtlich organsiert und unterstützt von Ehrenamtlichen.
„Das ist das Besondere beim DRK – die enge Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamt. Nur wenn die gut funktioniert, können alle Beteiligten ihr Bestes geben, zum Wohle der Menschen, die von unseren Angeboten profitieren. Ich bin gerne Teil der Rotkreuzfamilie, weil ich diesen Zusammenhalt sehr schätze“, so Kreisrotkreuzleiter Stefan Bassil. Kreisrotkreuzleiterin Manuela Deckert stimmt ihm zu: „Mich hat von Anfang an beeindruckt, mit wie viel Herzblut sich die Menschen im DRK engagieren. Hier findet sich wirklich für jede und jeden eine sinnstiftende Aufgabe und man ist Teil einer großen, bunten, vielfältigen Gemeinschaft. Daher habe ich mich, als ich ins Siegerland gezogen bin, für ein Ehrenamt im Roten Kreuz entschieden.“