„Ihr könnt stolz sein“, Friedrich Wenzelmann, der Kreisrotkreuzleiter a. D. brachte die Leistung der Schulsanitäter der „Realschule des Freien Grundes“ auf den Punkt. Seit 25 Jahren existiert an der Neunkirchener Schule ein Schulsanitätsdienst, kurz SSD. Im Ernstfall lautet das Motto hier: Schüler helfen Schülern. Ein viertel Jahrhundert leistet der Schulsanitätsdienst Erste Hilfe und schließt die Lücke zwischen der Erstversorgung und dem Eintreffen des Rettungsdienstes.
Der SSD geht auf die Initiative von Wolfgang Hartmann, seinerzeit Ausbildungsleiter und Friedrich Wenzelmann, damals Vorsitzender der Schulpflegschaft zurück. Bei ihrer Überlegung, wie man junge Menschen in den Dienst für die Gemeinschaft einbinden konnte, erfuhren sie vom aktiven Schulsanitätsdienst, der in der ehemaligen DDR fest etabliert war. Dieses Angebot auch in Neunkirchen einzurichten, machten sich die beiden zur Aufgabe. Seitens der Realschule wurde vom damaligen Schulleiter Armin Schneider sofort Unterstützung zugesagt. So war der Schulsanitätsdienst der „Realschule des Freien Grunds“ nicht nur der erste im Gemeindegebiet, sondern auch der erste kreisweit und im DRK-Landesverband Westfalen-Lippe.
Schulleiterin Petra Scholl begrüßte in ihrer Ansprache auch Corinna Lemberg, die einst zu den ersten Schulsanitäterinnen zählte. Inzwischen hat die 40-Jährige ihr Hobby zum Beruf gemacht und arbeitet als Kinderkrankenschwester in der Kinderklinik Siegen.
Bürgermeister Dr. Bernhard Baumann ging in seiner Rede auf eine wahre Begebenheit ein, in der die Maßnahmen des Schulsanitätsdienstes einem jungen Mitschüler das Leben gerettet hatten. Doch neben dem praktischen Nutzen, wirke sich der SSD auch positiv auf das Verantwortungsgefühl und den Teamgeist innerhalb der Schule aus, erklärte der Verwaltungschef.
Inzwischen gibt es im DRK-Landesverband rund 4000 Kinder und Jugendliche, die sich an 431 Schulen engagieren. „Strukturiert und mit pädagogischem Konzept“ biete der SSD nicht nur Sicherheit für den Notfall, so Heinz-Wilhelm Upphoff, Vizepräsident des DRK-Landesverbandes, er sei auch eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung, die Verantwortungs- und Selbstbewusstsein stärke.
Die derzeit neun Aktiven „Sanis“ freuten sich sehr, dass ihr Engagement auf diese Weise gewürdigt wurde. Und auch wenn sie nicht in die Fußstapfen von Corinna Lemberg treten, so haben sie dennoch viel für ihre Zukunft gelernt.