Das schwimmende Klassenzimmer

DRK Übung Schwimmendes Klassenzimmer

Windig, nass, Nieselregen. Nicht gerade einladendes Wetter für einen Unterrichtstag am See. „Im Einsatz scheint ja auch nicht immer die Sonne. Wir üben hier also unter realen Bedingungen den Ernstfall,“ schmunzelt DRK-Dozent Manfred Wigger. Trotz ungemütlicher Rahmenbedingungen waren die 15 DRK-Auszubildenden des ersten Lehrjahres voll motiviert bei der Sache, galt es doch Lagerung und Transport einer verletzten Person zu üben – und zwar vom Ufer am Sonderner Kopf des Biggesees auf ein Boot und wieder zurück an Land in einen Rettungswagen.

„Eine ganz schön wackelige Angelegenheit, nicht nur auf dem Wasser, sondern auch auf dem Steg. Mit dieser Übung wollen wir unter anderem testen, ob die Azubis sich für den kürzesten Weg zum Rettungswagen entscheiden oder für den sichersten, etwas längeren.“ Zwischen 18 und 29 Jahre sind die teilnehmenden Auszubildenden in diesem Jahrgang alt, die Geschlechter sind in der Gruppe gleichmäßig verteilt. Einige haben schon länger Bezug zum DRK, kommen aus dem Ehrenamt oder haben bereits ihre Qualifikation zum Rettungssanitäter in der Tasche. „Eine gute, heterogene Truppe mit unterschiedlicher Vorerfahrung. Dadurch können die jungen Leute auch gegenseitig viel voneinander lernen,“ beschreibt Manfred Wigger.

Unterstützt wurde die Übung von der Feuerwehr in Olpe, die mit ihrem nagelneuen Mehrzweckboot die Azubis in kleinen Gruppen samt Trage am Ufer aufnahm und sie sicher wieder an Land brachte. Während der Übung waren die Auszubildenden professionell bei der Sache, versorgten und transportierten Unfalldarstellerin Paulina, die jeweils unterschiedliche Verletzungen bzw. Notfälle simulierte, hochkonzentriert.

„Es ist immer wieder beeindruckend zu sehen, wie strukturiert die jungen Leute schon so kurz nach Ausbildungsbeginn an die Situation herangehen. Ruhe bewahren, klare Ansagen machen, im Team vorgehen und immer den Patienten bzw. die Patientin mit einbeziehen und beruhigen – das sind wichtige grundlegende Aspekte, die wir immer wieder auch in praktischen Übungen trainieren,“ so Manfred Wigger. Und weil auch der Spaß nicht zu kurz kommen sollte bei einem Tag am See, verwandelte sich das schwimmende Klassenzimmer am Ende der Übung in ein Speedboot, auf dem die Feuerwehr Olpe noch eine Runde mit den Auszubildenden drehte.

Wer sich für eine Ausbildung zum Notfallsanitäter oder zur Notfallsanitäterin interessiert, findet dazu weitergehende Informationen unter Ausbildung. Das Bewerbungsverfahren für 2024 ist bis Ende Januar geöffnet.