Seit dem Start am 16. Februar 2022 in Berlin tragen Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzler eine Fackel nach Art eines Staffellaufs durch die Bundesrepublik. Das „Licht der Hoffnung“ wird Ende Juni Italien erreichen, um dort bei der sogenannten Fiaccolata, der internationalen Gedenkveranstaltung zum Ursprung der Rotkreuzidee, präsentiert zu werden.
Am Freitag, 22. April wurde nun die Ölfackel vom hessischen DRK-Ortsverein Wehrheim an die Geschäftsstelle des DRK-Kreisverbands Siegen-Wittgenstein in Siegen gebracht. Eine Delegation, bestehend aus Vorstand Dr. Martin Horchler und der Kreisrotkreuzleitung mit Stefan Bassil, Petra Trogisch und Bernd-Wilbert Müller, übernahm im Rahmen einer kleinen Feierstunde die Fackel für die weitere Reise durch den DRK-Landesverband Westfalen-Lippe.
Bereits am 23. April wurde die Fackel schon an den DRK-Kreisverband Märkischer Kreis weitergereicht. Der Vizepräsident des DRK-Landesverbandes Heinz-Wilhelm Upphoff übergab im Beisein der Kreisrotkreuzleitung sowie Klinik Geschäftsführer Carsten Jochum und Dr. Martin Horchler die Fackel an Udo Maahs und Volker Drechsel, die aus Lüdenscheid angereist waren. Mit im Gepäck hatte die Märkische Delegation einen Spendenscheck für die DRK-Kinderklinik in Höhe von 1.914,23 €.
„Mit der Aktion, an der sich alle 19 DRK-Landesverbände beteiligen, erinnern wir an unsere Wurzeln und unterstreichen sowohl unsere Zusammengehörigkeit innerhalb des DRK, als auch unsere Verbundenheit mit der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung“, so der Präsident des DRK-Landesverbands Westfalen-Lippe, Dr. Fritz Baur. „Das ‚Licht der Hoffnung‘ symbolisiert nicht zuletzt die Sehnsucht der Menschen nach einem friedlichen Miteinander und einer menschlichen Welt.“ In diesen Tagen sei dieser dringliche Wunsch leider besonders aktuell. „Wir werden nicht aufhören, dort, wo es nötig ist, die Beachtung des humanitären Völkerrechts einzufordern“, so Baur.
Zum Hintergrund des Fackelzugs
Die Fiaccolata wird seit 1992 vom Italienischen Roten Kreuz organisiert und jährt sich in diesem Jahr zum 30. Mal. Bei der mehrtägigen Gedenkveranstaltung rund um den Fackelzug von Solferino in der nahegelegenen Kleinstadt Castiglione delle Stiviere kommen jedes Jahr Tausende Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzler aus ganz Europa und der Welt zusammen, um den Anfängen der Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung zu gedenken: Im Jahr 1859 reiste der Schweizer Geschäftsmann Henry Dunant durch Italien. Dabei wurde er Zeuge der Folgen der Schlacht von Solferino, einer der größten Auseinandersetzungen jener Zeit. Dunant erlebte Not und Elend der verwundeten Soldaten hautnah und setzte sich dafür ein, die Versorgung der Verwundeten zu organisieren. Er verarbeitete die erschütternden Erlebnisse in seiner Schrift Eine Erinnerung an Solferino, an deren Ende er die Vision für die Gründung neutraler Hilfsgesellschaften für Verwundete in verschiedenen Ländern Europas formulierte. 1863 fand die erste Genfer Konferenz statt, auf der die Gründung solcher Hilfsgesellschaften beschlossen wurde. Kurz darauf gründete sich die erste nationale Rotkreuzgesellschaft weltweit: der württembergische Sanitätsverein im Königreich Württemberg.